MASS FÜR MASS
von Shakespeare
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Das ist Bernardo Arias Porras (als Claudio) in dem Shakespeare-Stück vom MASS FÜR MASS an der Berliner Schaubühne... Und wie wir sehen können, wirkt unser Protagonist - zumindest auf dem Foto - ziemlich aufgelöst, ja und der Grund ist der, dass er dann von den Anderen (in diesem Stück) andauernd vollgespritzt wird; also ist er gänzlich nass und friert und friert und friert... - Foto (C) Arno Declair
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Maß für Maß wird in der jüngsten Zeit von deutschsprachigen Bühnen wieder mehr und mehr gespielt. Die als "Problemstück" (bitte nachschlagen bei Wikipedia!) einklassifizierte Shakespeare-Komödie aus dem Jahre 1604 - die uns als Schaubühnen-Besucher Marius von Mayenburg frisch-neudeutsch übersetzen tat - hat aber auch dann Alles, was so zwischen Schwer & Leicht und Traurigem & Lustigem und Hoch & Tief und eben allen diesen schönen Gegensätzen, die dann halt ein schönes (gutes!!) Stück ausmachen, hin wie her schwappt; und der Laie fragt sich schon, wo hier wohl das "Problem" sein mag, womit sich seit Jahrhunderten die Shakespeare-Theoretiker beschäftigen. Egal.
Ein schönes (gutes!!) Stück halt, und sein Plot geht so hier:
Lax-lustiger Staatsmann gibt, vorübergehend und zur Probe, seine Staatsgeschäfte an den staatsmännischen Stellvertreter weiter. Während dieses staatsmännischen Fernseins - und der Staatsmann "testet" eigentlich dann nur den staatsmännischen Stellvertreter, ob der seiner staatsmännischen Stellvertreteraufgabe gerecht würde; weswegen sich der Staatsmann auch, als Mönch verkleidet, unters Staatsvolk mischt - soll nun ein "unschuldiger" Ficker (Mann, der die Verlobte schwängerte, obgleich er nicht/noch nicht mit ihr verheiratet ist) kurzerhand geköpft werden; und Dieses denkt sich halt der staatsmännische Stellvertreter aus, ja und obgleich er selbst sein Glied zur Schwester des zum Tod Verurteilten, die eine "unschuldige" Nonne ist und bittend um das Leben ihres Bruders fleht, unmissverständlich reckt und streckt... Am Ende schreitet freilich unser lax-lustiger Staatsmann ein, und so gibts schließlich doch kein böses Blut o. s. ä.
Und Gert Voss spielt diesen lax-lustigen Staatsmann! Eine herrlich-zwielichtige und für jeden Schauspieler beneidenswerte Rolle - so als wäre sie ihm auf den Leib geschrieben. [Höchstwahrscheinlich ist die Bude bis zum Abspielen des Stücks gerammelt voll "nur" wegen ihm: Gert Voss!!]
Doch auch die Anderen spielen sehr hübsch: Lars Eidinger zum Beispiel ist der staatsmännische Stellvertreter und Bernardo Arias Porras friert sich als Verurteilter und Vollgespritzer (s. o. rechts) andauernd Einen ab; die Schwester ihres Bruders wird von Jenny König pseudofromm und hyperfrei gemimt.
Und Alle können wunderbarer Weise wie zu Shakespeares Zeiten singen - und Nils Ostendorf, der auch Trompete spielt, hat also dann für sie Musik im Renaissancestil komponiert.
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Staatsmann (rechts) und staatsmännischer Stellvertreter (links) / Gert Voss zeigts dem Lars Eidinger, was MASS FÜR MASS im Allgemeinen und Besonderen bedeutet - Foto (C) Arno Declair
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a. so. - 16. Oktober 2011 ID 00000005434
MASS FÜR MASS (Schaubühne Berlin, 15.10.2011)
Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Ulrike Gutbrod
Musik: Nils Ostendorf
Dramaturgie: Peter Kleinert
Licht: Urs Schönebaum
Musikalische Einstudierung: Timo Kreuser
Besetzung:
Vincentio, der Herzog ... Gert Voss
Angelo, der Stellvertreter ... Lars Eidinger
Isabella, Claudios Schwester ... Jenny König
Escalus / Madame Overdone ... Erhard Marggraf
Lucio ... Stefan Stern
Ein Aufseher / Bruder Thomas ... Franz Hartwig
Claudio / Mariana ... Bernardo Arias Porras
Gesang ... Carolina Riaño Gómez
Trompete ... Nils Ostendorf
Gitarre ... Kim Efert
Koproduktion mit den Salzburger Festspielen
Berliner Premiere war am 18. September 2011
Nächste Termine: 20., 22.-24. 11. 2011
Weitere Infos siehe auch: http://www.schaubuehne.de
http://www.andre-sokolowski.de
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