MONKEY SANDWICH
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Performance (auf der Leinwand: Film Brüssel) © Pieter-Jan De Pue, Wim Vandekeybus, Danny Willems
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Jerry Killick und Damien Chapelle beherrschen das "Zentralgeschehen": MONKEY SANDWICH (Regie & Bühne: Wim Vandekeybus) ist eine schon mitunter nervtötende Übervater-Show, in der der Eine (= Killick) in vermeintlich auseinander divergierenden Geschichten auf der Leinwand groß und mächtig (und mit vielen Anderen zusammen) abzusehen ist - in der der Zweite (der Chapelle) als materiell präsenter, splitternackter Schatten jenes Ersten auf der Bühne, quasi unten drunter, animale Laute von sich gibt und sich in hoch gefährlich wirkenden Verkörperungsaktionen ausprobiert... Beide (Killick / Chapelle) sind eineindeutig in der größten aller Sohnbewältigungen inbegriffen; und im Titel dieses merk- und denkwürdigen Psycho-Groß-und-Misch-Dings schwingt dann schon so etwas wie die pure Dauerexistenz des großen Alfa-Tieres aus dem vor- und urmenschlichen Reiche der Primaten (s. Affen-Eingangsszene aus dem Kubrikfilm über die ODYSSEE IM WELTRAUM anno 2010 o. s. ä.)
Jedenfalls wird an die permanente Mit-Leid-Fähigkeit des Rezipienten dauerhaft gemahnt; am Anfang funktioniert das noch - zum Ende hin geht's furchtbar auf die Eier:
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Performance (auf der Leinwand: Film Brüssel) © Pieter-Jan De Pue, Wim Vandekeybus, Danny Willems
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Das handwerklich grandios gestemmte Unternehmen - eine Art Gesamtkunstwerk - hat seine faszinierendsten Momente dann, wenn (eineindeutig, wiederum!!) entschlüsselt ist, dass ES am Ende doch um die Geschichte EINES MANNES geht; in Windeseile so vielleicht gezeichnet und gesprochen:
Hauptdarsteller Killick spielt hier einen international bekannt sich gebenden Regiestar, der (am Schauspiel Köln!!) gastweise inszeniert; er scheitert allerdings, nicht nur am Stück, sondern vor allem an sich selbst... Er gibt das Inszenieren auf und wechselt in die Baubranche; er wird da irgend so ein Boss und ist verantwortlich für Deichbau oder so, aber der Deich, aus irgend einem andern Grund, bricht und reißt Menschen in den Tod - darunter auch seine kleine Tochter, die er "zwischenzeitlich" mit einer (neuen) und inzwischen wieder (von ihm?) schwanger seienden Freundin hatte... Bei einer Autofahrt lernte das Paar einen Typen mit einem Dutzend Kindern kennen - diesem Typen, mit seinen vielen Kindern, begegnete es später wieder bei einer nächtlichen Wald-und-Deich-und-Dorf-Feier oder wie; diese Begegnung wurde dann durch den Dammbruch mörderischer Weise konterkariert... Killick versucht immer wieder, Führer, Boss und Hauptfigur zu sein; er wird vom ganz normalen Leben immer wieder eingeholt und in die Schranken gewiesen; schließlich trifft er, nach Jahren, seine Tochter wieder; die ist jetzt ganz hyperautonom und schlägt ihn windelweich - letztlich frisst er sie dann, völlig abseits und im kalten Schweden, auf; auch seinem Ur-Erzeuger (ÜBERVATER) konnte/wollte er nicht ausweichen; der Alte schmeißt den Jungen in ein Eisloch; davon wacht - natürlich war's ein Alptraum - Killick wieder auf...
Usw. usf.
[John meinte nach der Vorstellung, ihm wäre so gewesen, als hätte man ihn pausenlos zugekotzt; und eigentlich, ja irgendwie, war mir dann auch so komisch, also innerlich, zumute.]
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Andre Sokolowski - 24. November 2010 ID 00000004946
MONKEY SANDWICH (Schauspiel Köln, 21.11.2010)
DIRECTION & SCRIPT Wim Vandekeybus
DIRECTOR OF PHOTOGRAPHY Patrick Otten
EDITING Dieter Diependaele
EDITING KÖLN Octavio Iturbe
PERFORMED BY Damien Chapelle
CAST FILM Jerry Killick, Carly Wijs, Davis Freeman, Guy Dermul, Mauro Pawlowski, Bruce Geduldig, Janie Gibson, Judith Williquet, Melkorka Sigridur Magnusdottir, Gina Mercelis / Ilknur Bahadir, Simon Eckert, Andreas Grötzinger, Ralf Harster, Anja Herden, Sebastian Kreyer, Anja Laïs, Torsten Peter Schnick, Maik Solbach, Laura Sundermann, Birgit Walter / Niklas Ek
Weitere Infos siehe auch: http://www.schauspielkoeln.de
http://www.andre-sokolowski.de
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