Filme, Kino & TV
Kunst, Fotografie & Neue Medien
Literatur
Musik
Theater
 
Redaktion, Impressum, Kontakt
Spenden, Spendenaufruf
Mediadaten, Werbung
 
Kulturtermine
 

Bitte spenden Sie!

Unsere Anthologie:
nachDRUCK # 6

KULTURA-EXTRA durchsuchen...

Rosinenpicken (236)

Zeit zu lieben

Zeit zu sterben

von Fritz Kater / frei nach Motiven des Films TIME STANDS STILL von Péter Gothár


Johann Jürgens spielt die Panflöte in dem Fritz-Kater-Stück unter dem Titel Zeit zu lieben Zeit zu sterben - Foto (C) Bettina Stöß


Zeit zu lieben Zeit zu sterben ist der lebensweisheitliche Schluss Fritz Katers, als er ungefähr so 38 Jahre alt gewesen war und sich mit seiner Lebensvita (oder der von Armin Petras, seinem Uraufführungsregisseur und Alterego) für sein Stück befassen tat, welches bereits vor einem Dutzend Jahren am Thalia Theater Hamburg seh- und hörbar wurde - eindeutig ein großer Brocken Prosa, der vielleicht als Memoiren eines jugendlichen DDRlers, der zwar gern ein DDRler war aber auch gern kein DDRler hätte sein wollen und daher mit der sogenannten Wende '89 nur bedingt was anfangen oder beenden konnte, genremäßig zu bezeichnen wäre; ganz zum Schluss von diesen insgesamt fast dialogfrei und sehr penetrant erzählten vollbusigen (DDR-)Verlautbarungen tut der Mann (glaubwürdig wie entnervend monologisiert von Robert Kuchenbuch) der Frau, die er dann also nach der sog. Wende kennengelernt haben müsste, irgendwie Gewalt an, und ein Kind hat sich dann auch noch zwischen die zwei ehemals sich Liebenden gedrängt; ja und das ganze Leben ist und war seither für ihn sehr, sehr, sehr große Scheiße oder so...

Kein Stück also - sondern gesprochene, gespielte und gemusizierte Prosa; marie & the redCat sorgten für die musikalische Ummalung.

Gut gefielen uns bei dieser uns nicht durchweg hin interessierenden 2-Stunden-Prozedur zum Beispiel Johann Jürgens, der den Ralf verkörperte und lustig Tierlaute nachmachte, sich auf einer Panflöte versuchte und auf Sächsisch unliebsame Ostler (einen Sportlehrer) verarschend persiflierte; aber auch Regine Zimmermann, die kurzfristig als Mutter eingesprungen war oder auch Aenne Schwarz, die die Jolanta, Ina & Yvonne darstellte - beide Damen hatten sicherlich schon textlich Anspruchsvolleres und Bluthaltigeres an diesem Haus zum Besten geben dürfen; nein, man kann sich's halt nicht immer aussuchen...

Regie führte der talentierte Antú Romero Nunes, der spürbar wenig mit der Vorlage von seinem Intendantenautor zu beginnen wusste.

Wenigstens haben wir das jetzt auch noch sehen können - mit den vielen Kater-Stücken wird es ja dann spätestens in nächster Spielzeit hier am Gorki erst einmal vorbei sein; waren/sind halt Zeit-Erscheinungen, mehr nicht.




Zeit zu lieben Zeit zu sterben von Fritz Kater am Maxim Gorki Theater - Foto (C) Bettina Stöß

Andre Sokolowski - 14. April 2013
ID 6684
ZEIT ZU LIEBEN ZEIT ZU STERBEN (Maxim Gorki Theater, 13.04.2013)
Regie: Antú Romero Nunes
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Karoline Bierner und Thomas Maché
Musik: Johannes Hofmann / marie & the redCat
Dramaturgie: Carmen Wolfram
Mit: Julischka Eichel, Aenne Schwarz, Regine Zimmermann, Peter Jordan, Johann Jürgens, Matti Krause, Robert Kuchenbuch, Andreas Leupold, marie & the redCat, Sebastian Rotard, Lisa Marie Neumann, Johann Seifert, Wolfgang Morenz und Florian Donaubauer
Uraufführung war am 19. September 2002 im Thalia Theater, Hamburg
Berliner Premiere am Maxim-Gorki-Theater: 9. März 2012
Weiterer Termin: 5. 6. 2013


Weitere Infos siehe auch: http://www.gorki.de


http://www.andre-sokolowski.de



  Anzeigen:



THEATER Inhalt:

Kulturtermine
TERMINE EINTRAGEN

Rothschilds Kolumnen

BALLETT |
PERFORMANCE |
TANZTHEATER

CASTORFOPERN

DEBATTEN
& PERSONEN

FREIE SZENE

INTERVIEWS

PREMIEREN-
KRITIKEN

ROSINENPICKEN
Glossen von Andre Sokolowski

THEATERTREFFEN

URAUFFÜHRUNGEN


Bewertungsmaßstäbe:


= nicht zu toppen


= schon gut


= geht so


= na ja


= katastrophal


Home     Datenschutz     Impressum     FILM     KUNST     LITERATUR     MUSIK     THEATER     Archiv     Termine

Rechtshinweis
Für alle von dieser Homepage auf andere Internetseiten gesetzten Links gilt, dass wir keinerlei Einfluss auf deren Gestaltung und Inhalte haben!!

© 1999-2024 KULTURA-EXTRA (Alle Beiträge unterliegen dem Copyright der jeweiligen Autoren, Künstler und Institutionen. Widerrechtliche Weiterverbreitung ist strafbar!)