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3. Januar 2012, Deutsche Oper Berlin

Vittorio Grigolo brilliert in der Deutschen Oper Berlin

LA BOHEME ergreifend und gefühlvoll


Opernstar Vittorio Grigolo an der Seite unserer Rezensentin - Foto (C) Sara Hoeft

Götz Friedrichs Inszenierung von Giacomo Puccinis Oper LA BOHEME an der Deutschen Oper Berlin ist eher klassisch. Große Überraschungen und frische Ideen durfte das Publikum am 3. Januar 2012 nicht erwarten. Oder doch?

Dass Vittorio Grigolo – Italiens Star-Tenor – den Rodolfo verkörperte, war sicher ein wichtiger Grund für die ausverkaufte Oper. Zurecht, denn bereits nach den ersten gesungenen Tönen nahm er das Publikum mit in die traurige Liebesgeschichte. Spätestens nach seinem grandios gesungenen „gelida manina“ war auch der letzte Zuschauer von seinem Potenzial überzeugt. Mühelos und doch voller Zärtlichkeit in der Stimme verzauberte er das Publikum. Er wechselte problemlos von seiner leisen zur lauten Stimme, ebenso von der zarten zur kräftigen. Als der letzte Ton von Rodolfos Arie verklang, gab es einen verdienten, tosenden Applaus mit Bravo-Rufen, der für einige Minuten nicht abebbte und die Vorstellung unterbrach. Auch von seinen schauspielerischen Talenten konnte der Besucher sich überzeugen. Er spielte über die gesamte Zeit Rudolfo sehr glaubwürdig. So nahm man ihm die Frischverliebtheit im zweiten Bild ebenso gut ab wie seine schiere Verzweiflung, als ihm der Tod von Mimi im vierten Bild bewusst wurde. Wer litt nicht mit ihm? Gänsehaut und Tränen gab es sicher auch bei einigen Zuschauern.

Etwa eine halbe Stunde nach Ende der Vorstellung kam er gut gelaunt und charmant (typisch Italiener) ins Foyer, lächelte jeden bezaubernd an und signierte unermüdlich CDs, Bilder, Opernkarten usw. Es war erfrischend, wie publikumsnah sich Grigolo präsentierte – ohne irgendwelche Starallüren und ohne Berührungsängste. Ein Star-Tenor zum Anfassen! Bravo!


Sara Hoeft - 3. Januar 2012
ID 00000005620

Weitere Infos siehe auch: http://www.deutscheoperberlin.de





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