The Berlin Phil Series
"Ein Amerikaner in Berlin"
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Bewertung:
Endlich, endlich kommen jetzt auch die Berliner Philharmoniker direkt, also fast echt, per ECHTEM (!) Live-Stream, aus ihrer "Versenkung", und man hat (als passiver Corona-Betroffener) nicht mehr den Eindruck, dass es sie am Ende - und vor lauter nachfühlbarer Depression (als aktive Corona-Betroffene) - womöglich nicht mehr richtig gäbe!!
Dieser Ruck schien überfällig.
Ja und so erklären sie sich:
"Die Philharmonie Berlin bleibt vorerst geschlossen, aber die Berliner Philharmoniker spielen digital weiter. Fortan lädt Sie das Orchester jeden Samstag um 19 Uhr zu einem Konzertprogramm in die Digital Concert Hall ein. Die Berlin Phil Series werden jeweils aus einem kammermusikalischen Live- Konzert sowie den Archivmitschnitten von Orchesterwerken bestehen. Pro Woche gibt es ein übergreifendes Thema. Kuratiert und moderiert werden die Abende von Musikerinnen und Musikern des Orchesters.
Olaf Maninger und Stanley Dodds, Medienvertreter des Orchesters, sagen dazu: 'Auf diesem Weg möchten wir wenigstens digital mit unserem Publikum verbunden bleiben. Es freut uns sehr, dass viele unserer Kolleginnen und Kollegen aus dem Orchester an diesem neuen Format mitwirken werden. Wir laden die Fans der Berliner Philharmoniker weltweit ein, Teil unserer Online-Familie zu werden und bieten ihnen mit diesen Konzerten ein gemeinsames Erlebnis.'"
(Quelle: Berliner Philharmoniker)
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Immer samstags geht die neue Reihe jetzt auf Sendung; einige der Darbietungen scheinen live gespielt zu sein, andere allerdings ein bisschen zeitversetzt vorm jeweiligen Erstausstrahlungstag, ja und der beischmückende Rest besteht aus älteren Konserven (aus dem Digital Concert Hall-Fundus); doch am Ende ists' die Mischung, die das insgesamte Video jeweils ausmacht...
In der ersten Folge hieß es "Vive la France", und heute stand der Live-Stream unterm Motto "Ein Amerikaner in Berlin", wobei uns nachfolgende Exklusiv-Darbietungen, die wir bis ca. viertel neun am Rechner live verfolgten, etwas näher noch interessierten (als die vier Konserven-Einsprengsel mit John Adams Short Ride in a Fast Machine, Charles Ives' The Unanswered Question, Leonard Bernsteins Sinfonische Tänze aus der West Side Story und Scott Bredleys Tom and Jerry):
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Noah Bendix-Balgley, einer der drei 1. Konzertmeister, begann mit Stomp von John Corigliano, einem virtuosen und rasanten Solo-Stück für Violine, welches zusätzlich mit imposantem Fußaufstampfen an diversen Stellen aufgeheizt und angereichert war.
Dann gab es ein Präludium von George Gershwin, das er einst für Klarinette und Klavier geschrieben hatte; Wenzel Fuchs und Ohad Ben-Ari waren die Solisten.
Anschließend folgte eine Amy-Beach-Romanze für die Geige und begleitendes Klavier.
Ja und am aufhorchendsten fanden wir John Cages spektakulär klingendes Schlagzeugstück unter dem Titel Third Construction, das von Raphael Haeger, Simon Rössler, Franz Schindbeck und Jan Schlichte (in gebotenem Corona-Abstand von eins komma fünf Metern zum jeweils anderen Kollegen) dargeboten wurde.
Und auch die 4 Pieces aus Porgy and Bess für Violine und Klavier in der Bearbeitung von Jascha Heifez ließen wir uns nicht entgegen.
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Andre Sokolowski - 25. April 2020 ID 12190
BERLIN PHIL SERIES: "EIN AMERIKANER IN BERLIN" (Philharmonie Berlin, 25.04.2020)
John Corigliano: Stomp
George Gershwin: Präludium Nr. 1 für Klarinette und Klavier
Amy Beach: Romanze für Violine und Klavier
John Cage: Third Construction
Gershwin/Jascha Heifetz (Arr.): 4 Pieces from Porgy and Bess für Violine und Klavier
u. a.
Noah Bendix-Balgley, Violine
Ohad Ben-Ari, Klavier
Wenzel Fuchs, Klarinette
Raphael Haeger, Simon Rössler, Franz Schindbeck und Jan Schlichte, Schlagzeug
Live-Stream auf der Digital Concert Hall vom 25. April 2020
Weitere Infos siehe auch: https://digitalconcerthall.com
http://www.andre-sokolowski.de
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