Romantik mit 
  moderner 
  Füllung
 
 | 
        
 
 
 | 
  
Bewertung:      
 
  
 Es ist eine düstere Welt, die Marcel Beyer in seinem Libretto auf der Grundlage einer der berühmtesten Novellen der deutschen Literatur, von Heinrich von Kleists Das Erdbeben in Chili entworfen hat. Zum Abschied von Jossi Wieler und Sergio Morabito hat die Oper Stuttgart für das Werk einen Auftrag gegeben, das im Jahr 2018 unter dem Titel Erdbeben. Träume uraufgeführt wurde. Aus dem Material dieser Oper hat Toshio Hosokawa eine Suite gemacht, mit der er zu den Sinfoniekonzerten des Staatsorchesters Stuttgart und zum Dirigenten der Uraufführung Sylvain Cambreling zurückkehrt.
 
 Viel Perkussion, mehr japanisch als chilenisch, ehe die übrigen Instrumente des Orchesters einsetzen mit Clustern und Klangflächen, vorwiegend langsam und leise. Ein Plakat wirbt für das Konzert unter „Tschaikowsky 4., Cambreling“: Anbiederung an das Gewohnte. Hosokawas zwanzgminütige Suite hält genauer Überprüfung stand, auch ohne die ganze Oper, und Cambreling, der langjährige Erste Gastdirigent des Wiener Klangforums, ist die ideale Besetzung.
 
 Eingehüllt war der Hosokawa in Romantik pur: Vorneweg Robert Schumanns Konzertstück F-Dur für vier Hörner und Orchester op. 86, für das man keine Anleihen machen musste – alle vier Solisten, Pablo Neva Collazo, Fabian Schröder, Christina Heckmann und Martin Grom, sind Mitglieder des Staatsorchesters –, nach  der Pause eben Tschaikowskys 4. Sinfonie. Cambreling dirigiert den ersten Satz grazil, wie ein Ballett oder wie Filmmusik zu einer Ballszene aus einer russischen Literaturverfilmung, um dann dem Affen jenen dramatischen Zucker zu geben, den er erwartet.
 
 Lag es an unseren Plätzen auf der rechten Seite der Liederhalle? Die gezupften Kontrabässe klangen etwas aufdringlich. Aber was macht das schon.
 
 
 
 |   
 
 Sylvain Cambreling | Foto (C) Yomiuri Nippon Symphony Orchestra; Bildquelle: sylvaincambreling.com
 |   
 
Thomas Rothschild - 27. Oktober 2025 ID 15531
 
STAATSORCHESTER STUTTGART (Liederhalle, 26.10.2025)
 Robert Schumann: Konzertstück F-Dur für vier Hörner und Orchester op. 86 
 Toshio Hosokawa: Erdbeben. Träume, Suite 
 Pjotr I. Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
 Horn Pablo Neva Collazo, Fabian Schröder, Christina Heckmann und Martin Grom (Hörner)
 Staatsorchester Stuttgart
 Dirigent: Sylvain Cambreling
 
 
 https://www.staatsoper-stuttgart.de/haus/menschen/staatsorchester-stuttgart/
          
     
         Post an Dr. Thomas Rothschild
  
Ballett | Performance | Tanztheater
  
Konzerte
  
Musiktheater
  
ROTHSCHILDS KOLUMNEN
 
  Hat Ihnen der Beitrag gefallen? 
  Unterstützen auch Sie KULTURA-EXTRA!
    
 
  
  Vielen Dank.
          
            
                           |   
                          
               
  
                   | 
            | 
          Anzeigen: 
 
  
 
 
  
 Kulturtermine 
 TERMINE EINTRAGEN
  Rothschilds Kolumnen
  BALLETT |  PERFORMANCE |  TANZTHEATER
 CD / DVD
  KONZERTKRITIKEN
  LEUTE
  MUSIKFEST BERLIN
  NEUE MUSIK
  PREMIERENKRITIKEN
 ROSINENPICKEN
 Glossen von Andre Sokolowski
  RUHRTRIENNALE
 
  
 
 
 
 = nicht zu toppen
 
  
 = schon gut
 
  
 = geht so
 
  
 = na ja
 
  
 = katastrophal
 
  
 |