Ludwig Quandt, einer der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, führte durch deren 40-Jahre-Jubiläumsabend - mit dabei Annette Dasch sowie (als Überraschungsgast) Till Brönner
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Mit dem Hymnus für zwölf Celli aus dem Jahre 1915, welcher damals Arthur Nikisch, der ja einer von den ersten Chefs von den Berliner Philharmonikern gewesen war, vom Komponisten sowie Cello-Virtuosen Julius Klengel (1859-1933) dediziert wurde - und mit demselben Hymnus trugen sie den Nikisch damals auch zu Grabe - hätte die Geschichte mit den 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker begonnen; sagte Ludwig Quandt am Anfang dieses lauschigen Geburtstagsabends. Ja und im Programmheft lesen wir: "Dieses Werk nun fiel ein halbes Jahrhundert später dem findigen Herrn Haring vom ORF in die Hände. Er rief sofort in Berlin bei Weinsheimer [Rudolf Weinsheimer, der spätere Gründer von den 12 Cellisten, a. so.] an: 'Eigentlich müsste ich das Stück den Wiener Philharmonikern anbieten, aber Sie sind ja genau 12 Cellisten in Ihrem Orchester und außerdem zu den Osterfestspielen in Salzburg. Fragen Sie doch bitte einmal Ihre Kollegen, ob sie Lust hätten, das Stück aufzunehmen.'"
Also ging es mit besagtem Hymnus gleich mal los - bevor dann fast drei Stunden später, und als allerletzte der zig Zugaben, der schöne Beatle-Song vom Yesterday erklingen sollte...
Zwischendurch ein zu beobachtendes hohes Virtuosentum und melancholischstes Zurückgelehntseinlassen - - diese 12 Cellisten sind ja seit den 40 Jahren auch als Label ein Begriff. Seit dem Bestehen hatten weltberühmte Komponisten ihren Anteil daran, dass die 12 Cellisten eine Art von Exklusivität erreichten, halt auch durch die vielen Auftragswerke (Uraufführungen!), die sie der Gruppe Jahr um Jahr bescherten; und das Meiste ist bis heute abrufbar, obgleich die jetzige Besetzung schon die zweite (mindestens die zweite) Generation nach Gründung ist...
Das erste Mal, dass ich die 12 Cellisten live erlebte, war so um die 80er, als sie die DDR bereisten - im Kulturpalast in Dresden; war schon toll!
Nun sind's sogar statt 12 Cellisten - 13! (Eine Cello-Planstelle bei den Berliner Philharmonikern kam jüngst hinzu.) Ja und man teilt sich ein, d. h. dass jeder von den 13 auch mal bei den Zwölfen, die ja quasi eine eingetrag'ne Marke sind, verweilt...
Annette Dasch war zum Geburtstag da! Sie sang in ihrer unverwechselbaren einschmeichelnden Art ein kleines Monodram von Manuel de Falla sowie zwei Romanzen von Claude Debussy; natürlich jeweils mit 12 Celli untermalt.
Nach der Ennio-Morricone-Filmmusik zu Spiel mir das Lied vom Tod und Caravan von Tizol/Ellington schließlich eine der letzten Zugaben - mit Startrompeter Till Brönner, welcher dann mit einem Male aus dem Off geschritten kam; zunächst improvisierte er was solo, danach stimmten alle andern ein. Zum Gute-Nacht-Gruß ihres Überraschungsgastes.
Happy Birthday!
a. so. - 10. Mai 2012 ID 00000005927
40 JAHRE 12 CELLISTEN DER BERLINER PHILHARMONIKER (Philharmonie Berlin, 09.05.2012)
Werke von Julius Klengel, Gabriel Fauré, Claude Debussy, Maurice Ravel, Astor Piazzolla, Ennio Morricone u. a.
Annette Dasch, Sopran
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker:
Ludwig Quandt
Nikolaus Römisch
Dietmar Schwalke
Richard Duven
Christoph Igelbrink
Olaf Maninger
Martin Menking
Knut Weber
Rachel Helleur
Stephan Koncz
David Riniker
Solène Kermarrec
Martin Löhr
Siehe auch:
http://www.die12cellisten.de
http://www.andre-sokolowski.de
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