Panik-
attacken
VIEL ZU NAH
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Simon Jensen und Corinna Harfouch in Viel zu nah | Foto (C) HR/Bettina Müller
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Bewertung:
Solch ein Film konnte wahrscheinlich nur von einer echten Frauenversteherin (Buch und Regie: Petra K. Wagner) gemacht werden:
Viel zu nah behandelt also eine Episode aus dem traurig-einsam-ungeordnet vor sich hin dümpelnden Polizistinnenleben der Endvierzigerin Caro...
Sie "lebt glücklich mit ihrem 18-jährigen Sohn Ben zusammen. Ihr Ex-Mann Manni ist schon lange ausgezogen und hat eine neue Familie. Ben ist inzwischen in einem Alter, in dem ihn die gelegentlichen Segeltouren und Verwandtenbesuche mit seiner Mutter sehr langweilen.
Aber es gibt vieles, was es auszuprobieren gilt: lange Nächte, Clubs, Mädchen und Drogen. Vorsichtig versucht Caro, noch Anschluss an sein Leben und seine Freunde zu bekommen. Doch sie muss erleben, wie Ben ihr immer weniger erzählt, sie immer weniger braucht.
Als sie bei ihrer Arbeit als Kriminalkommissarin Überwachungsbilder von einem Überfall auf eine Tankstelle sieht, bei der sie kurz zuvor mit ihrem Sohn war, erwacht ihr Beschützerinstinkt. Sie ahnt, dass Ben und seine Freunde da mit drinhängen. Und ab diesem Zeitpunkt versucht sie alles, um Ben rauszuhalten. Sie manipuliert Akten, ortet sein Handy und gerät damit immer näher an den Rand des Abgrunds."
(Quelle: daserste.de)
TV-Polizistinnen (und TV-Polizisten) werden uns zumeist als rein menschlich gescheiterte oder scheiternde Familien- oder Einzelwracks szenarisch vorgeführt. Ja und auch Caro zählt zu diesen arg bedauernswerten Menschenexemplaren. Sie ist - so wie meistens alle Fernsehbullinnen und -bullen - arbeitsmäßig völlig überfordert; ihr Privatleben bleibt quasi auf der Strecke. Bei Corinna Kirchhoff (= Therapeutin) holt sie sich in Sitzungen ein bisschen Rat und kriegt von ihr Tabletten. Panikattacken suchen sie andauernd heim - und Panikattacken sind dann immer auch ein alarmierendes Indiz von Leuten mit Verwolgungswahntendenzen; daher kreuzt auch dauernd so'n gut abgerichteter Wild-Wolf, egal ob nachts oder bei Tage, ihren Weg...
Nun gut: Am Schluss ist es dann so, dass Fernseh- und Theaterstar Corinna Harfouch (= Polizistin Cora) ihren eignen Sohn in Handschellen auf das Revier führt, weil sie hundert pro der Meinung ist, dass der bei jenem Tankstellenüberfall als Mittäter beteilgt war - - stimmt aber alles nicht. Sie laboriert halt nur an ihrem panischen Verfolgungswahn.
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Ein schönes Schauspielfutter für Corinna.
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Caro (Corinna Harfouch) muss erleben, wie Ben (Simon Jensen) ihr immer weniger erzählt, sie immer weniger braucht. | Foto (C) HR/Bettina Müller
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Bobby King - 16. März 2017 ID 9910
Viel zu nah (D 2017)
Buch und Regie: Petra K. Wagner
Kamera: Armin Alker
Musik: Sebastian Kirchner
Besetzung:
Caro ... Corinna Harfouch
Ben ... Simon Jensen
Manni ... Peter Lohmeyer
Oliver ... Philipp Hochmair
Chef ... Gustav Peter Wöhler
Evelyn ... Inga Busch
Nina ... Marie-Lou Sellem
Micha ... Maximilian Scheidt
Okay ... Tayfun Bademsoy
Maike ... Dana Golombek
Penelope ... Leni Wesselman
Vichy ... Bettina Römer
Melanie ... Ada Philine Stappenbeck
Therapeutin ... Corinna Kirchhoff
Erstausstrahlung in der ARD war am 15. März 2017.
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/viel-zu-nah-100.html
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