Tatort im Ersten, 22. April 2012, 20:15
"Es ist böse" © HR 2012
Buch: Lars Kraume / Regie: Stefan Kornatz
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Joachim Król (als Steier) warnt Nina Kunzendorf (als Conny), sich mit den Morden zu beschäftigen. Er hat Angst, dass sich Conny emotional zu sehr in den Fall verrennt - Foto (C) HR/Johannes Krieg
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"Conny Mey und Frank Steier werden zu einem Tatort in die Frankfurter Innenstadt gerufen. Bei der Toten handelt es sich um die Prostituierte Ramona Förster. Am Tatort erscheint auch der Polizei-Kollege Seidel, der eine neue Chance erhalten und Conny Mey und Frank Steier unterstützen soll.
Seidel erfährt von dem zwielichtigen Reporter Kurt Eggers, dass sich ein ganz ähnlicher Fall sechs Monate zuvor in Offenbach ereignet hat. Es könnte sich um einen Serientäter handeln. Steier warnt Conny, sich mit den Morden zu beschäftigen. Er hat Angst, dass sich Conny emotional zu sehr in den Fall verrennt.
Währenddessen ist die jedoch bereits dem Exmann von Ramona Förster, der zur Tatzeit bei ihr war, auf der Spur. Alles läuft auf ihn als Täter hinaus, da geschieht ein weiterer Mord an einer Prostituierten, doch Markus Förster scheint ein Alibi zu haben. Während sich Steier im Präsidium mit der Fallanalyse beschäftigt, beginnt für Conny Mey ein Wettlauf mit der Zeit, der zunehmend an ihren Nerven und ihrem Selbstverständnis als Polizistin zerrt."
(Filmplot auf http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/2012/es-ist-boese-100.html)
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Am Tatort erscheint auch Peter Kurth (als Polizei-Kollege Seidel), der eine neue Chance erhalten soll - Foto (C) HR/Johannes Krieg
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Doch Nina Kunzendorf ist bereits Uwe Bohm (als Exmann von Ramona Förster), der zur Tatzeit bei ihr war, auf der Spur - Foto (C) HR/Johannes Krieg
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Ein weiterer Mord an einer Prostituierten geschieht - Foto (C) HR/Johannes Krieg
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Da kann Einem schon Himmel, Angst und Bange werden - denn: "Nach einer wahren Begebenheit" steht auf dem neuen TATORT-Vorspann mit dem alles und auch nichts sagenden Titel Es ist böse. Jener Fall hätte sich also dann bei Frankfurt zugetragen; und wir wollen jetzt auch gar nicht recherchiererisch in das Detail gehen; Autor Lars Kraume und sein Regisseur Stefan Kornatz haben aus dem Real-Vorkommnis (s. Plot) einen sehr spannenden und nachdenklichen Krimi für die ARD gemacht.
Das ganz Besondere an dieser (wahren) Filmgeschichte ist ihr merkwürdiges und "reales" Ende: Nina Kunzendorf sowie Joachim Król verlassen nach getaner Arbeit und per Rückenansicht, quasi aus dem Set von vorn nach hinten wegverschwindend, jenes friedlich-festgesetzte Resultat ihrer Ermittlungen... Sie suchten einen Sexualtriebtäter, der in Serie sechs Prostituierte aufs Bestialischste ermordete, verdächtigten beinahe über die gesamte Filmlänge hinweg den gut drein blickenden und leider durch verstärkten Alkoholgenuss immer verstörter wirkendenden und sich durch allerlei Indizverstrickungen verdächtig gemacht habenden Uwe Bohn - und mussten sich letztendlich "leider nur" mit einem unzurechnungsfähigen und sicherlich durch eine nachfolgende Rechtssprechung für vermindert schuldfähig Erklärten, einem Täter also mit persönlichkeitsgestörter Individualität, zufrieden geben; Ironie des Ganzen war, dass dieser Typ sich vorher selbst schon in die Klapse eingewiesen hatte, weil er einem nächsten Suizidversuch zuvorzukommen trachtete...
Auch der von uns dann immer wieder wegen seiner minutiösen Körpersprache und gesichtlichen Facetten heiß geliebte Peter Kurth, der einen Polizisten auf Bewährung mimte, wollte bis zum Filmschluss nicht hinter das Licht des Falls geraten. Aber immerhin bekamen wir die allerschönsten zwischenmenschlichen Bekämpfungsszenen zwischen ihm und seiner "alten" Konkurrentin Kunzendorf zu hören und zu sehen.
Und zudem erfuhren wir - ganz nebenbei -, dass statt der herkömmlichen Frau oder der herkömmlichen Kinder, die natürlich NICHT auf einen Polizisten nach dem Job, also zum Feierabend, warten, wenigstens ein Freund da war und ist, dem Król dann ab und zu seine Balkonblumen bewässert; dass er etwa schwul wäre - ein solcher platter Trugschluss aus der privatimen Sphäre unsres Hessenkommissars ergab sich in der Konsequenz dann freilich (oder leider) nicht.
Das Duo Kunzendorf & Król macht seine Sachen weiter sehenswert und richtig gut!!
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Bobby King - 22. April 2012 ID 5865
TATORT: "ES IST BÖSE" (ARD, 22.04.2012)
Regie: Stefan Kornatz
Buch: Lars Kraume
Kamera: Armin Alker
Musik: Stefan Will und Marco Dreckkötter
Besetzung:
Frank Steier ... Joachim Król
Conny Mey ... Nina Kunzendorf
Erik Seidel ... Peter Kurth
Chef ... Gerd Wameling
Markus Förster ... Uwe Bohm
Rita ... Lisa Wagner
Holger "MOG" ... Marc Bischoff
Kurt Eggers ... Martin Kiefer
Zahmia ... Jale Arikan
Christian Rusnak ... David Scheller
Dr. Lotz ... Stephanie Eidt
Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/tatort
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