54-h-
  Horror
 
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 Gladbeck: Das Verbrecher-Duo Rösner (Sascha Alexander Geršak) und Degowski (Alexander Scheer, li.) bringt in Bremen einen Bus und die Fahrgäste in seine Gewalt. | Bild: ARD Degeto/Ziegler Film/Martin Valentin Menke
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 Gestern Abend lief Teil 2 des spektakulären Gladbeck-Thrillers (Drehbuch: Holger Karsten Schmidt / Regie: Kilian Riedhof) in der ARD.
 
 
 "Am 16. August 1988 überfallen zwei maskierte Männer eine Bankfiliale im nordrhein-westfälischen Gladbeck und nehmen zwei Bankangestellte als Geiseln. Schnell wird den Ermittlern um Einsatzleiter Meise klar, dass es sich bei den beiden Kriminellen um Hans-Jürgen Rösner und Dieter Degowski handelt. Beide verbindet ihr Hang zu Brutalität, ihr Hass gegen Polizisten und die Gier nach Aufmerksamkeit." (Quelle: daserste.de)
 
 
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 Jene als "Gladbecker Geiseldrama" bekannte Geiselnahme von Gladbeck jährt sich im August zum dreißigsten Mal. Ich hatte sie, wie viele Ostler außer mir, im Sommer 1988 - von der DDR aus - live im Westfernsehen mitgekriegt; ich empfand sie atemberaubend dahingehend, dass sie einen inflationären Medial-Exzess auszulösen und zu "kultivieren" imstande und ein derart vorgeführter Dauer-Ekel schon zu Herzrasen selbst bei so unbeteiligt fernschauenden Ostlern (so wie mich) hervorzurufen in der Lage war. 
 
 Eine fast tobsüchtig gewordene Journaille gierte nach der nächstmöglichen Augenhöhe zu zwei Schwerstverbrechern inkl. weiblicher Komplizin, um sich höchstmögliche Einschaltquoten oder Auflagen zu sichern. Ihre rücksichtslosen Live-Berichterstattungen erreichten ein für bundesrepublikanische Verhältnisse bis dahin nicht gekanntes Tief an moralischer Niedertracht und menschlicher Erbärmlichkeit. 
 
 
 "Während die Geiseln in Lebensgefahr schweben, werden die Bankräuber vor laufenden Kameras interviewt, unterhalten sich mit Passanten und gehen einkaufen, während bei der Polizei je nach Bundesland immer wieder die Zuständigkeit und Gesetzgebung wechselt und dadurch eine Zugriffsmöglichkeit nach der anderen ungenutzt bleibt." (dto.)
 
 
 Auf diesen asozialen Sündenfall inmitten einer eigentlich doch funktioniert habenden bundesrepublikanischen Zivilgesellschaft hob nun der bis ins Detail glaubwürdig recherchierte und mit den teils erbarmungslos-brutalen Mitteln eines Dokumentarfilms jonglierende Streifen ab. Und nicht nur die Journaille wird nachträglicher Weise sozusagen abgemahnt - auch die Behörden aus den sich gegenseitig den Fall hin und her schiebenden Städten und Bundesländern und die jeweilige Polizei kriegen ihr Fett weg.
 
 Unnachgiebig ans Gemüt gehen allerdings die einzelnen Familienschicksale der zwei von den Gangstern erschossenen Geiseln Emanuele di Giorgi (Riccardo Campione) und Silke Bischoff (Zsá Zsá Inci Bürkle)!!
 
 Alexander Scheer (als Degowski), Sascha Alexander Gersak (als Rösner) und Marie Rosa Tietjen (als Marion) spielen das Geiselnehmertrio im Film.
 
 Verantwortliche auf Behördenseite werden von so großartigen Mimen wie z.B. Martin Wuttke, Ulrich Noethen, August Zirner oder Stephan Kampwirth vorgeführt.
 
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Bobby King - 9. März 2018 ID 10576
 
Gladbeck (ARD, 07./08.03.2018)
 Regie: Kilian Riedhof
 Buch: Holger Karsten Schmidt
 Kamera: Armin Franzen
 Musik:	Peter Hinderthür
 Besetzung:
 Hans-Jürgen Rösner ... Sascha Alexander Gersak
 Dieter Degowski ... Alexander Scheer
 Marion Löblich ... Marie Rosa Tietjen
 Harald ... Johannes Allmayer
 Karin ... Amelie Kiefer
 Silke ... Zsá Zsá Inci Bürkle
 Ines ... Lilli Fichtner
 Emanuele ... Riccardo Campione
 Tatiana ... Giolina Ardente
 Aldo ... Vinicio Marchioni
 Giuseppina ... Lara Brucci
 Großvater Heinrich ... Uli Krohm
 Großmutter Helene ... Tatja Seibt
 Einsatzleiter Recklinghausen ... Ulrich Noethen
 Innenminister NRW ... August Zirner
 Leiter Kripo Bremen ... Martin Wuttke
 Innensenator Bremen ... Stephan Kampwirth
 Pressefotograf ... Albrecht A. Schuch
 Redakteur ... Arnd Klawitter
 u.v.a.
 Erstausstrahlungen im Ersten: 7. + 8. März 2018
 
 
 Weitere Infos siehe auch: http://www.daserste.de/unterhaltung/film/gladbeck/index.html
          
     
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